Das « Lied der vertriebenen Elsässer » ist eine Bearbeitung von « Muss i denn ». , ein traditionelles schwäbisches Lied aus dem Jahr 1827. Dieses nostalgische Lied, das von Heimweh spricht, ist Teil der deutschen und elsässischen Seele. Geschrieben wurde es von Philipp Friedrich Silcher (1789-1860), einem großen Komponisten und Sammler von Volksliedern. Im Jahr 1817 wurde Silcher zum Musikdirektor der Universität Tübingen ernannt.
Muss i denn, Muss i denn
Zum Elsaß hinaus, Ländlein hinaus,
Und du, mein Schatz, bleibst hier?
Wenn i komm, wenn i komm
Wenn i wieder, wieder komm
Wieder, wieder komm
Geh ‘ich nie mehr fort von Dir!
Am grünen Rhein,
Am Wasigenstein*
Warst du die schönste Heimat mein!
Auf dem Fleck, schmal Gepäck
Weg in der Nacht
Mein Sinn hängt an Dir!
—
All dein Trutz ist nur nutz an der Maas,
An der Ill, Maas an der Ill,
Lieber Hans im Schnackenloch!
All dein Hass ist ja,
Dass er nicht Weiß was er will:
Alemannisch bleibst du doch!
In deinen Leib das deutsche Blut
Einst mehr als trennt die die Wasserflut.
Wenn du einst wieder weinst
Nach den Schwestern im Reich,
Schwestern im Reich Dann wird alles gut!
—
Übers Jahr, übers Jahr,
Übers Dreißig Jahr, hundert Jahr,
Komm ich wieder übern Rhein!
Bist du dann bis auf Thann
Das Ländlein noch
Dann soll die Hochzeit sein!
Dein Wesen treibt dich meinen zu,
Du weiß und rotes Ländlein du:
Schwarze Nacht, weißer Schnee
Rote Beeren im Laub
Beeren im Laub
Dann hat Europa Ruh!
*Der Wasigenstein bei Niedersteinbach im Elsaß gilt als Hochburg der germanischen Sage um das Walterlied im X. Jahrhundert.
